Erinnerungen an Tanti

Hier folgen nun ein paar Gedichte und Erinnerungstexte an mein geliebtes, leider verstorbenes Tanti (meine geliebte, verstorbene Tante) die in meinem Leben eine sehr wichtige Rolle spielte! Ach Tanti, ich vermisse Dich so schrecklich!! 

Wie hebt die Totenklage um dich an?

Wo ist ein Wort, das dich erreichen kann?

 

Du warst auf meinem Wege wie ein Baum,

so zuverlässig wurzelstark und still,

Und das ist alles, was ich sagen will.

So wenig und so viel.

 

In einer Welt, die frösteln macht, warst du mein grünes Zelt.

Du liegst gefällt. Gefällt? Ich seh' dich blühn!

Ich seh' dich auf dem Berg im Abendglühn,  (ich seh dich blühn im Abendglühn)

so hoch, so hoch - und weit.

 

Doch manchesmal weht mir der Wind ein grünes Blatt ins Tal.

So sagst du mir: «Ich will nicht, daß du weinst,

du stehst in meiner Liebe heut' wie einst!»

 

Ephides

 

Mein Herz, es ist schwer! (21. September 2020)

Mein Herz, es ist schwer,

ich bin traurig gar sehr

Die Krankheit kam,

sie brachte uns Gram

Ganz plötzlich wie ein böser Traum,

ich kann es noch immer glauben kaum.

Warum bloss Du?

Diese Frage lässt mir keine Ruh

So lange war alles so schön und wunderbar,

ich war sicher Du wirst 100 Jahr

Doch dann kam der Krebs, wie ein verderbter Hauch,

breitet sich aus in Deinem Bauch

Kann meine Trauer nicht in Worte fassen,

ich werde Dich müssen ziehen lassen.

Ich muss akzeptieren, dass Du bald von uns wirst gehn,

werd ich dich nochmals wieder sehn?

Du warst so wichtig für mein Leben,

hast mir so viel an Liebe gegeben.

Warst für mich da,

wenn ich in der Dunkelheit nichts mehr sah

Ein Fels in der Brandung all die Jahre, all die Zeiten,

wie soll ich bloss ohne Dich weiterschreiten?

Du fehlst mir so sehr!

Mein Herz ist gerade ein Tränenmeer

Mein liebes Tanti (meine liebe Tante), niemand kann Dich jemals ersetzen,

Dein Weggang wird mich sehr verletzen.

Danke für alles, was du mir hast gegeben,

ich werd an dich denken, mein ganzes Leben!

Finde den Frieden, geht ins Licht hinein!

Irgendwann werden wir wieder beisammen sein…

Abschied (31. September bzw. 3. Oktober 2020)

Da stehe ich nun und kann es noch immer nicht fassen,

heute hast Du uns verlassen.

Keine Worte lassen sich finden für den Schmerz, der in mir ist,

so sehr Dich doch mein Herz vermisst!

Alles bricht über mich herein: Kummer, endlose Trauer,

sie durchfliessen mich wie kalte Schauer.

Du warst so eine besonderer Mensch für mich, Fels in der Brandung oft,

bis zum Ende hab ich noch gehofft.

Bis zum Ende dachte ich, vielleicht wird alles nochmals gut,

verflogen nun, mein ganzer Mut.

Und da ist nur noch diese grosse Kluft, die Du in meinem Leben wirst hinterlassen,

noch immer kann ich es kaum fassen!

Und wieder weine ich, mein Herz ein Tränenmeer,

oh ich vermisse Dich so sehr!

Vielleicht ahnst Du nicht, was du für mich bedeutet hast,

doch du warst für mich eine leuchtende Kraft.

Ein Licht, dass in meinen finstersten Tagen war an meiner Seite immerzu,

ich wünsche Dir, du findest Ruh.

Ach Tanti, was soll ich ohne Deinen Rat nur machen,

wie sehr wird fehlen mir Dein Lachen!

Mein Herz wird weiter um dich weinen,

möge Dir die ewige Sonne scheinen!

Rest in Peace!

Briefe der Erinnerungen an Tanti

1. Teil  (9. Oktober 2020)

Der Himmel weinte… als ich per WhatsApp Nachricht, durch meinem Cousin, von Deinem Tode erfuhr. Es regnete wie aus Kübeln, als würden auch die Naturgewalten um Dich trauern.

Das könnte wirklich gut sein, denn du warst so ein wunderbarer Mensch und ein Sonnenschein für alle. Es gab kaum jemanden, der Dich nicht mochte. Einst sagte eine Frau «Wer mit deiner Tante nicht auskommt, kommt mit niemandem aus!» Und ja, das stimmte wirklich.

Liebes Tanti,

Du hast immer alle Herzen erobert, wenn du irgendwo warst. Deine angenehme, liebevolle, offene und anmutige Art, hat alle auf die eine oder andere Weise berührt.

Schon als ich ganz klein war, habe ich mich in deiner Gegenwart immer sehr wohl gefühlt. Ich war so gerne bei Dir. Ich erinnere mich an so viele schöne Momente, die wir zusammen erlebten. Du warst immer so geduldig und aufmerksam, das liebste Tanti, das man sich vorstellen kann! Ich erinnere mich noch besonders gut an die tollen Winnetou Bildbände die Du hattest, ich schaute sie mir sicher hundertmal an. Ausserdem lebtet Ihr in einem sehr schönen Haus in Romanshorn, sogar mit Swimmingpool. Das war so toll! Aber ohne deine liebende, fürsorgliche Gegenwart, wäre es nur halb so schön gewesen. Wir waren damals im Sommer oft in unserem Ferienhäuschen in Uttwil und trafen Dich und Ralph dann oft in der Badi Romanshorn.

Nach der Scheidung meiner Eltern, zogen wir wieder in die Ostschweiz, das war in mancherlei Hinsicht auch sehr schön, denn wir sahen Dich nun noch öfters. Schliesslich wohntest du sogar noch näher bei uns (in Amriswil). Das freute mich sehr, denn ich konnte jetzt noch öfters bei Dir vorbeischauen. Du hast Dir immer Zeit für mich genommen. Als meine Oma, zu der ich auch einen sehr engen Bezug hatte starb, da meintest Du:

«Oma hat mir immer gesagt: Schau gut auf Alexandra, wenn ich mal nicht mehr bin!» Ja und das hast du wahrlich bis zu Deinem Ende getan.

Auch als ich älter wurde, konnte ich mit Dir immer über alles reden. Du hattest stets ein offenes Ohr für mich, wenn ich mich allein fühlte oder so oft in der Schule gemobbt wurde. Auch wenn ich sonst Probleme in der Schule hatte, konnte ich zu Dir kommen. Damals war Z.B. Handarbeit für mich der Horror. Du hast mir immer geholfen, wo Du konntest. Ungefähr dreimal gingst Du mit mir sogar nach  zu meiner Handarbeitslehrerin nach Hause, um sie nochmals zu fragen, wie ich nun diese komplizierten Strickmuster anfertigen musste. Das war für mich eine enorme Hilfe.

Du und ich wir liebten es zu tanzen! Wir haben immer getanzt, wenn sich eine Gelegenheit ergab. Das habe ich so unglaublich genossen! Auf dich konnte ich auch in dieser Hinsicht immer zählen. Ich musste nur rufen: «Hej Tanti, gehen wir noch etwas tanzen?» Und Du warst sogleich dabei. Wir waren an einigen Orten zusammen in Urlaub: In Spanien, Griechenland, Italien und Davos etc. und überall haben wir wunderschöne Stunden verlebt. Mit Euch war es immer so harmonisch und freudvoll!

Einmal…, daran erinnere ich mich noch genau, war ich mal sehr traurig, wegen eines Streits mit meinen Brüdern. Du hast mir dann ins Ohr geflüstert, dass ich ein toller Mensch sei und Du mich ganz besonders lieb hast. Das hat mich sehr ermutigt und meine Tränen versiegten sogleich. Tausend Dank dafür! Das werde ich Dir nie vergessen! 

2. Teil  (11.Oktober 2020)

Du warst für mich in so vielerlei Hinsicht ein Vorbild. Du hattest so einen guten Geschmack, warst immer so schick angezogen und doch niemals eingebildet oder snobistisch. Deine ganze Art, auch wie Du mit den Menschen umgingst, Dein Strahlen und das damit einhergehende Mitgefühl, Deine grosse Liebe, Deine Fürsorge und auch Deine Fähigkeit, überall Harmonie und Geborgenheit zu verbreiten, wo Du warst… All das machte Dich einzigartig und dafür bewunderte ich Dich so sehr!

Ich habe viel von Dir abgeschaut und durch Gespräche mit Dir, auch viel gelernt.

 

Mit 17 Jahren dann, zog ich sogar für ein paar Jahre zu Dir! Es war eine wunderbare Zeit. Wir haben so viel geredet und sind immer länger aufgeblieben, als wir eigentlich wollten. Oft haben wir am Abend zusammen noch einen Tee oder einen Baileys getrunken. Auch die Mövenpick Glacekübeli (kleine Eisbecher), haben wir gerne gegessen. Wir gingen öftes auswärts essen, das war auch immer wunderschön. Du konntest aber auch selbst sooo gut kochen! An einige Spezialitäten, da erinnere ich mich noch ganz genau:

Deine unvergleichlichen Chäsknöpfli (Käsespätzle),

dein wunderbares Rahm- Geschnetzeltes (Sahne- Geschnetzeltes),

die grossen, mit Hackfleisch gefüllten Tomaten (ich mochte gebackene Tomaten anfangs nicht, aber bei Dir bin ich auf den Geschmack gekommen)

und allem voran:

Dein unvergleichlicher Geburtstagskuchen mit der dicken Schokoschicht darüber (Du hast mir diesen immer gebacken, wenn ich Geburtstag hatte).

 

Ich war nun ja schon in der Lehre und ich wurde mit der Zeit eine der besten Schülerinnen. Das hatte ich zu einem riesigen Teil Euch zu verdanken. Ralph (mein Onkel) nahm sich so oft Zeit mit mir Mathe zu üben. Du wiederum hast mich ständig ermutigt. Mir gesagt, dass Du an mich glaubst und dass ich nicht dümmer sei als andere. Du hast mit mir auch oft für die Schule gelernt. Besonders bei den Fremdsprachen hast du viel mit mir gebüffelt und es war auch immer sehr unterhaltsam und manchmal auch lustig. Das hat mir vieles sehr erleichtert. Auch dank Eurer grossen Unterstützung konnte ich meine Schulleistungen so verbessern, dass ich meine Lehre schliesslich mit 5,2 abschloss. Das hat mir so enorm viel an Selbstwert zurückgegeben und mir gezeigt, dass ich zu mehr fähig bin, als ich gedacht hatte.

 

Vieles habe ich dann auch von Euch, in meine Erziehung bei Raphi einfliessen lassen. Ich habe ihm viel bei den Ufzgi (Aufgaben) geholfen und ihn immer ermutigt, wie Du es damals bei mir gemacht hast, liebes Tanti!

Ich habe immer versucht, auch mal ein Spässchen beim Lernen zu machen, so wie Du es damals ab und zu machtest, denn das erleichterte das Lernen wirklich. Das war auch bei Raphi oft so. Raphi geht nun einen ähnlichen Weg wie ich. Er hatte es in der Schule auch nicht immer leicht, aber nun hat er sich enorm verbessert! Wie ich damals, macht er den Knopf jetzt erst so richtig auf. Auch an seiner positiven Entwicklung habt Ihr, ob Ihr es glaubt oder nicht, einen wichtigen Anteil! Weil Ihr mir so viel Wertvolles mit auf den Weg gegeben habt. Ihr/Du wart mein Licht in der Finsternis und dafür möchte ich meinen tief empfundenen Dank aussprechen!

 

Du warst auch an meiner Seite, als ich meine erste grosse Liebe verlor. Damals hatte ich das erste Mal so richtig extremen Liebeskummer. Es war eine schlimme Zeit. Doch Du hast mir immer zugeredet und mir gesagt, dass auch dieser schreckliche Schmerz einst wieder vergehen wird. Und so war es dann auch. Kurz darauf lernte ich G. kennen, den ich dann später auch heiratete. Anfangs war seine und meine Beziehung noch nicht so einfach. Einerseits stammte er aus einer streng katholischen Familie und seine Eltern wollten mich anfangs als Protestantin überhaupt nicht akzeptieren. Andererseits war da auch mein Vater, der gegen eine Verbindung zwischen G. und mir war. Auch dort hast Du Dich immer sehr für uns eingesetzt. Du gingst einmal höchstpersönlich zu G.'s Eltern auf Besuch und hast mit ihnen gesprochen, damit sie mich besser akzeptieren. Später sagte mir dann meine damalige Schwiegermutter, die mich im Laufe der Zeit sehr lieb gewann: «Zu Anbeginn hatte ich echt Mühe mit der Verbindung zwischen dir und meinem Sohn. Doch als dann Deine Tante zu mir auf Besuch kam und mit mir redete, hat sich vieles verändert. Sie ist wirklich eine sehr nette Person.»

Ja und das war sie: Deine Zauberkraft, mein geliebtes Tanti! Du hast einfach immer die richtigen Worte in jeder Lebenslage gefunden und die Herzen aller Menschen im Sturm erobert. Dank Dir haben meine damaligen Schwiegereltern ihre Blockaden, mir gegenüber, immer mehr ablegen können und mit der Zeit, entstand ein sehr herzliches Verhältnis zwischen ihnen und mir.

Dennoch es bedurfte noch einiger weiterer Kämpfe.

Ich erinnere mich z.B. als G. und ich mal zusammen in Urlaub fahren wollten und wir noch nicht verheiratet waren. Wir getrauten uns nicht, es G.'s Familie zu sagen, weil diese ja stets um unsere Unschuld fürchteten (obwohl wir und damals entschieden hatten keusch in die Ehe zu gehen). Wir sprachen mit Dir darüber und Du wurdest damals zu unserer Verbündeten. Wir schmiedeten einen Plan, den wir dann auch umsetzten. G. sollte sein Reisegepäck unauffällig packen und dann sogleich ins Auto laden. Dann, wenn er mich jeweils, wie üblich, zur Arbeit abholte (wir arbeiteten beide in der Migros), könne er sein Gepäck bei Dir zu Hause deponieren, um es dann am Tag der Abreise wieder zu holen. Tja und so machten wir das dann auch. Du hast das Gepäck von G. gut verwahrt und schliesslich kam der Tag der Abreise. Wir wollten dann den Eltern meines Freundes erst telefonisch Bescheid geben, wenn wir schon unterwegs waren.

Das war so cool von Dir und das habe ich so sehr an Dir geschätzt. Auch G. sagt noch heute, dass Du eine ganz wunderbare Person gewesen seist. Er mochte Dich sehr!

Du hattest auch eine so unglaublich gute Intuition. Du hast Dich eigentlich nie geirrt und wenn, dann erinnere ich mich nicht wirklich daran. Auch dieses untrügliche Bauchgefühl, das Du besessen hast, habe ich immer sehr bewundert und ich habe mich davon auch für mein Leben inspirieren lassen. Bei mir dauerte es einfach eine Weile, bis ich meinen Gefühlen so vertraute, wie ich es heute tue. Das hast Du mir vorgelebt, wie so vieles anderes auch. 

3. Teil (13. Oktober 2020)

 

Schliesslich ging es dann auf meine Lehrabschlussprüfung zu und ich musst sehr viel lernen. Du hast immer mit mir geübt und mich ermutigt. Du und Ralph wart es dann auch, welche als Einzige an meiner Lehrabschlussfeier kamen. Als ich meine Abschlussnote erhielt, konnte ich es kaum fassen und begann sogleich vor Freude zu weinen. Es war eine 5.2!

Ihr machtet euch anfangs Sorgen, weil ihr mich weinen gesehen hattet und dachtet die Prüfungen seien nicht gut ausgefallen. Doch als ich dann zu Euch kam, beruhige ich Euch sogleich und meinte, dass es nur Tränen der Freude gewesen waren. Ihr habt Euch ebenfalls sehr gefreut und wart sehr stolz auf mich.

Dies war ein überaus wichtiger Moment in meinem Leben und Ihr habt ihn mit mir geteilt. Danke!

Nach der Lehre schlug mein Vater mir vor, dass ich noch ein halbes Jahr nach England in eine Schule gehen solle, um besser Englisch zu lernen. Später stellte ich fest, dass er das vermutlich auch getan hatte, um mich und G. wieder auseinander zu bringen. Allerdings war er dabei nicht erfolgreich.

Die Zeit in England gefiel mir sehr gut, auch wenn ich meinen damaligen Liebsten, jedoch auch Dich und Ralph sehr vermisste. Du und ich, wir telefonierten immer mal wieder miteinander und als mein 20. Geburtstag bevorstand, hattest du eine Überraschung für mich parat. Du wolltest mir ermöglichen, auch wenn ich gerade erst an Weihnachten daheim gewesen war, für ein paar Tage nach Hause zu kommen und darum zahltest Du mir spontan einen weiteren Hin- und Rückflug. Darüber freute ich mich sehr. In jenem Jahr, verlobten G. und ich und dann auch. Die kleine Verlobungs- Feier veranstalteten wir bei Dir daheim. Es war sehr schön, Du freutest Dich mit uns und wir schossen einige tolle Fotos.

Auch meinen wichtigen Geburtstag feierten wir gebührend mit einem wundervollen Essen und natürlich mit Deinem unvergleichlichen Geburtstagskuchen!

Als ich endgültig aus England zurückkehrte, voll mit wundervollen Erfahrungen, Erinnerungen und ziemlich guten Englischkenntnissen, lebte ich weiterhin bei Dir.

Ich musste nun eine neue Stelle suchen. Schliesslich fand ich diese in der Boutique von Möbel Pfister im Lerchenfeld St. Gallen. Du warst wie immer an meiner Seite, halfst mir bei den Bewerbungen und gabst mir stets moralische Unterstützung für die Vorstellungsgespräche. Ausserdem brachtest Du mich öfters ganz spontan mit dem Auto nach St. Gallen, damit ich nicht ständig die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen musste.

Du hast mir so vieles gegeben menschlich, aber auch materiell. Damals in jungen Jahren, war mir gar nicht immer bewusst, wieviel das eigentlich war. Ich musste niemals etwas von meinem Lohn abgeben und auch im Haushalt half ich nur wenig mit. Dafür schäme ich mich heute teilweise. Ich nahm vieles oft zu selbstverständlich hin und das tut mir heute sehr leid. Ich hätte Dir oft mehr helfen können. Vielleicht auch mal kochen, was auch immer. Doch Du hast das immer ganz selbstverständlich getan, mir niemals Vorwürfe deswegen gemacht, jedenfalls erinnere ich mich nicht mehr daran. Auch dafür, tausend Dank!

Schliesslich kam die Zeit, da G. und ich eine eigene Wohnung nehmen wollten. Irgendwie zog es uns mehr und mehr in die Selbständigkeit.

Auf der Suche nach einer geeigneten Wohnung warst Du ebenfalls stets an unserer Seite. Wir haben ein paar Wohnungen angeschaut, bis wir schliesslich durch eine Bekannte, auf eine Wohnung stiessen, die G. und mir gut gefiel. Damals waren unsere Ansprüche noch nicht so hoch. Die Wohnung lag nämlich direkt an einer vielbefahrenen Strasse in Arbon, daneben befand sich ein Pub. Sie war ziemlich alt und wir hatten nicht einmal einen Balkon. Allerdings wohnten nur die Vermieter und wir darin. Wir suchten die Wohnung aber vor allem aus, weil sie sehr nahe beim Arbeitsplatz meines damaligen Verlobten lag. Dieser arbeitete nun ebenfalls nicht mehr in der Migros.  

Natürlich gab es einige Streitereien mit den Schwiegereltern, als G. und ich verkündeten, dass wir eine eigene Wohnung nehmen wollten, weil wir ja noch immer nicht verheiratet waren. Doch Du hast uns sehr gut verstanden und auch unterstützt.

Als es dann an den Umzug ging, hast Du mir sehr viele schöne Möbel und auch Bilder von Dir geschenkt, die ich für die neue Einrichtung gut gebrauchen konnte. Du hast mit mir auch einige Dinge eingekauft und vieles davon hast Du mir spendiert. Dafür bin ich noch heute so unendlich dankbar!

Auch beim Umzug selbst, warst du stets dabei und halfst mir fleissig, alle Haushaltutensilien in die dafür vorgesehenen Schränke zu verstauen. Dieser ganz besondere Zügeltag (Umzugstag) ist mir noch immer in schöner Erinnerung. Einerseits weil ich nun mit meinem Verlobten, in meine ganz eigene, neue Wohnung ziehen konnte, anderseits weil Du an unserer Seite warst. Denn wie immer warst du wie ein Sonnenschein, der auch während des Zügelns (Umzuges) Wärme, Enthusiasmus und Liebe verbreitet hat. Alle Umzugshelfen schlossen Dich deshalb sogleich ins Herz.

Tantis Zauber konnte sich eben keiner entziehen!

4. und letzter Teil (24. Oktober 2020)

 

Du hast mir dann auch noch einige Möbel von Dir vermacht. Schöne, alte Möbel, die schon in Omas zu Hause gestanden waren. Auch sonst hast du uns finanziell, wie auch organisatorisch, sehr unter die Arme gegriffen. Du warst einfach in allem grossartig!

Und schon bald zogen mein Verlobter und ich enthusiastisch in unser neues Daheim.

Natürlich zog das einige Diskussionen mit der Schwiegerfamilie nach sich, aber irgendwann legten sich auch dort die Wellen wieder. Du jedenfalls hast immer zu uns gehalten.

Schliesslich dann, beschlossen G. und ich zu heiraten. Ich war damals 21.

Auch wenn ich nun nicht mehr bei Dir wohnte, hielten wir weiterhin einen lebhaften Kontakt und als ich Dir erzählte, dass ich heiraten wolle, da fingst du sogleich damit an die ersten, wichtigen Dinge zu organisieren. Wir gingen dann zusammen nach St. Gallen, wo wir ein sehr schönes, wenn auch ziemlich traditionelles Hochzeitskleid, mit Spitzen und Perlenstickereien, für mich fanden und gleich noch ein sehr schönes, kiwifarbenes Kleid für die Trauzeugin, welche eine von G.’ Schwestern war. Diese war ebenfalls mit uns gekommen.

Auch mit ihr kamst Du, wie konnte es auch anders sein, sehr gut aus. Sie war richtig begeistert von Deinen grossartigen Beratungsqualitäten und Deiner offenen, freundlichen und souveränen Art.

Zufrieden und glücklich gingen wir, nach unserem wirklich sehr motivierenden, von Erfolg gekrönten Shopping Erlebnis, wieder nach Hause zurück. Nun waren wir für das grosse Fest gerüstet.

 

Wie immer warst du sehr grosszügig und hast mir einiges finanziert, unter anderem auch den Apero auf der Schifffahrt, die wir machten und sogar eine wunderschöne Hochzeitskutsche!

Letztere war eine besondere Überraschung für mich!

Es war eine wunderschöne, festlich geschmückte Kutsche, welche von zwei fuchsbraunen, ebenfalls schön geschmückten Pferden gezogen wurde. Ich konnte mich kaum fassen vor Freude.

Das Hochzeitsfest wurde dann auch ein voller Erfolg und das hatten wir nicht zuletzt, Deinem organisatorischen Talent zu verdanken. Ich besprach alles mit Dir und Du hast wirklich vieles zu diesem Fest beigetragen. Tausend Dank!

 

Die Jahre gingen ins Land und wir hatten weiterhin ein sehr herzliches Verhältnis.

So warst Du dann auch wieder sehr aktiv an meiner Seite, als ich mich nach 9 Jahren des Zusammenseins mit G., wieder von ihm trennte. Es war eine nervenaufreibende und oft schmerzhafte Zeit. Doch wie ein Fels in der Brandung, hast Du mich durch alles hindurchbegleitet. Ich war oft so dankbar für Deinen Rat und Deine liebevolle, vermittelnde Art.

So warst Du auch zugegen, als G. und ich unsere Besitztümer untereinander aufteilten. Wir hielten alles schriftlich fest und Du warst als Zeugin anwesend. So gelang es uns, mit nur wenig Streitereien alles sauber abzuwickeln, auch die Scheidung. Kinder gab es ja aus dieser Ehe nicht.

 

Du hattest immer grosses Verständnis für meine, aber auch für G.’s Lage und Du sagtest mir auch mal, dass Du G. im Laufe der Jahre wirklich ins Herz geschlossen hättest. Dennoch hast Du natürlich meine Entscheidung respektiert und auch verstanden, denn ich hatte eine neue Liebe gefunden. Und diese Liebe erwies sich als eine Liebe, die bis heute Bestand hat und noch immer erfüllt von Glück und Freude ist. Du kanntest meinen neuen Liebsten schon länger und er war Dir immer sehr sympathisch gewesen.

Auch als ich mit ihm zusammenkam, hast Du uns immer zur Seite gestanden. Nun allerdings war ich schon einiges erwachsener und fand immer mehr selbst meinen Weg. Dennoch war ich weiterhin froh um Deinen Rat und Deinen Beistand. Ich brauchte ihn einfach etwas weniger, weil nun alles in meinem Leben mehr und mehr abgerundet wurde.

 

In jener Zeit habe ich mich wohl etwas von Dir abgenabelt… Es wird mir erst jetzt so wirklich bewusst, dass Dich das vielleicht manchmal etwas verletzt hat. Ich weiss es nicht, aber es könnte sein.

 

In meiner zweiten Beziehung lief alles ganz anders. D. und ich organsierten vieles selbst, denn D. war auch ein guter Organisator und handwerklich ausserdem sehr geschickt. Ich entdeckte viele meiner Qualitäten erst in dieser zweiten Beziehung richtig. Ich wurde selbstsicherer und begann sehr aktiv an mir zu arbeiten, auch in spiritueller Hinsicht. Ich lernte einiges über mich und erkannte, was es besser zu machen galt. Ausserdem hatte ich ein besonders herzliches Verhältnis mit meinen neuen Schwiegereltern.

Viele Dinge, die Du mir beigebracht hattest, begannen nun jedoch erst so richtig zu greifen. Ich glaube… das habe ich Dir nie wirklich gesagt. Das möchte ich Dir hier an dieser Stelle noch sagen, ich hoffe Du kriegst es, da wo Du jetzt bist, auch noch mit.

Ich sagte Dir zwar immer mal wieder, wie wichtig und wertvoll Du für mir bist, aber ich lebte dennoch immer mehr, mein ganz eigenes Leben und wir sahen uns etwas weniger oft.

Jetzt da ich darüber nachdenke… ich glaube, ich bin erst damals so richtig mündig geworden, habe mich dann auch etwas weniger auf Dich abgestützt. Einige Wege, die ich beschritt, unterschieden sich manchmal auch ziemlich von Deinen Wegen und Ansichten, doch das ist, glaube ich, ganz normal.

Vielleicht dachtest Du dann aber auch, dass ich Dich nicht mehr so brauche und dass Deine Hilfe nun immer weniger vonnöten ist. Du hattest Dein Versprechen, dass Du damals Oma gabst, ja auch schon hundert- wenn nicht tausendfach gehalten!

Ja! Und bis zu Deinem Ende hast Du es gehalten! Bis zu Deinem Ende, warst Du stets für mich da, wenn ich Deinen Hilfe brauchte. Du warst so liebevoll und grosszügig mit mir! Danke, danke, danke!

Als ich erfuhr, dass Du Krebs hast, stand ich unter Schock! Ich konnte einfach nicht fassen, dass Du so etwas durchleiden musst, nach all den wundervollen Dingen, die Du mir und Deinem ganzen Umfeld, immer wieder schenktest. Du hättest es verdient friedlich und gesund einzuschlafen.

Nun stehe ich hier, noch immer kann ich nicht fassen, dass Du nun für immer gegangen bist. Doch in meinem Herzen wirst Du immer einen ganz besonderen Platz haben. Als einer der allerwichtigsten Menschen in meinem Leben! Möge Dein Weggang der Beginn eines ganz neuen, wundervollen Lebens im Jenseits sein! Verdient hast Du es allemal!

 

Ich habe Dich so lieb!

Deine Alexandra

Meine Abschiedsrede des Dankes an Tanti (25. Oktober 2020)

Da mir Tanti sehr viel bedeutet hat, möchte ich auch noch ein paar Worte über sie sagen: 

Wo immer du auch bist mein geliebtes Tanti, ich möchte hier an dieser Abschiedsfeier, wo wir dir noch einmal die Ehre erweisen, einfach vor allem Danke sagen.

Danke, für all die wunderbaren Zeiten, die wir zusammen erleben durften.

Danke, für deine stets so liebevolle, anmutige, hilfsbereite, lebensbejahende und so weise Art!

Du hast unser aller Dasein erhellt, wie ein Sonnenstahl!

Für mich warst Du ein Fels in der Brandung, in einigen meiner dunkelsten Lebensstunden!

Danke, für all die lieben Worte, die Ermutigungen, die du mir stets hast zuteilwerden lassen.

Die wunderbaren Dinge, die du für mich getan hast, sind so zahlreich wie die Sterne!

Teils kleine Dinge, von denen du vielleicht gar nicht ahntest, wie viel sie mir bedeutet haben.

Danke, für die hunderten von wundervollen, bereichernden Gesprächen, die wir führten, all die gemütlichen, fröhlichen Stunden in Urlaub und Alltag!

Danke, für das Tanzen, das Lachen, das Lädele, das Käfele und das feine Essen!

Danke, dass ich immer zu dir kommen konnte, wenn mich etwas plagte, ich stets deinen Rat erfragen durfte…, und für all das Wunderbare, das ich dadurch von dir lernte.

Danke, für dein Verständnis, Deine Präsenz, als ich fern von zu Hause war!

Danke, für die vielen Male, da du für mich ein gutes Wort eingelegt hast und Du mit mir zu meiner Handarbeitslehrerin gingst (im Ganzen 3x), um nochmals nachzufragen, wie nun wohl all die komplizierten Strickmuster anzufertigen waren!

Danke, für deine vermittelnden Qualitäten; dein menschliches, wie organisatorisches Talent!

Danke dir, für das wunderbare Heim, die Harmonie, die ich bei dir und auch Ralph einstmals finden durfte.

Danke, für deine Zuspruch, während meiner Lehrzeit!

Danke, für die unzähligen Stunden, da Du und Ralph mit mir für die Schule geübt habt!

Danke, für Deine und Ralphs liebevolle Präsenz an meiner Lehrabschlussfeier!

Auch Dank euch, habe ich meine Lehre mit 5.2 abgeschlossen.

Danke, für deine Unterstützung, als ich mein eigenes, kleines Heim schliesslich bezog und all die Dinge, die Du dafür und danach auch für meine erste Hochzeit organisiert hast!

Ganz besonders für die schöne Kutsche, die mich und meinen Zukünftigen zur Kirche fuhr! Dies war eine wundervolle Überraschung!

Danke, für deine guten Ratschläge, hinsichtlich Kleidung, Ordnung und Effizienz!

Danke, dass ich mich einfach stets 100%- ig auf dich verlassen konnten, egal in welcher Lebenslage. Deinen Zuspruch, deine Offenheit, deinen Rat und deinen Beistand in schwierigen Situationen!

Ach, es gäbe so Vieles, wofür ich dir noch danken müsste! Doch das würde wohl den heutigen Rahmen sprengen.

Liebe Tanti! Worte können kaum ausdrücken, wie lieb ich Dich habe und immer haben werde! Du warst etwas ganz Besonderes!

Ich werde dich niemals vergessen!

In Liebe Deine Alexandra

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